|
Das kleine Format 2017
Anna
Käse
zu
den Arbeiten:
Anna Käse hält die Realität oft für einen ziemlich
absurden und komplizierten Ort. Schon als Kind hielt sie sich lieber in
ihren Vorstellungswelten auf. Als Künstlerin hat sie in der traditionellen
Tiefdrucktechnik der Radierung ihr künstlerisches Ausdrucks-mittel
gefunden. "Für mich sind Radierungen, die ich anfertige, so
etwas wie Fotos aus meiner Fantasie, nur weniger modern." Die Arbeiten
von Anna Käse erzählen auf gefühlvolle Art die Geschichten
ihrer eigens ausgedachten Charaktere.
Anna
Krishnan
zu
den Arbeiten:
Sie flüstern eher als dass sie schreien. Wer ihren Bildern aufmerksam
zuhört', kann eintauchen in das Wechselspiel zwischen dem Dunklen
und dem Hellen, in die Verbindung von Altem, Vergangenem und Lebendigem,
zwischen Flüchtigem und Fort-währendem. Anna Krishnan liebt
es, Stillleben zu malen. Für sie stellt jedes Arrange-ment eine kleine
Welt für sich dar, mit all ihren vielfältigen Helden und Beziehungen.
Und sie versteht es, deren einzigartige Charaktere mit Hilfe ihrer Farben
und Linien erstaunlich plastisch, zart und kraftvoll zugleich einzufangen.
Christine
König
zu
den Arbeiten:
Es sind die stillen, inwendigen Ereignisse und Gefühlswelten, die
Christine König zu ihren meist kleinformatigen Arbeiten anregen.
In einem sehr langsamen und immer offenen Prozess der mehrfachen Überarbeitung
und Umschichtung arbeitet sie sich an ihre Themen heran. So entstehen
Werkzyklen, wie hier: hinterher heimkommen' und Eigenbrödel
reloaded', deren zeichnerischer Ausdruck und bildnerische Erzähl-weise
zur Arbeitsweise von Christine König passt: poetisch und leise, voller
Kraft, mit offenem Ende und immer ein wenig geheimnisvoll und rätselhaft.
Daniel
Grimme
zu
den Arbeiten:
Die Form steht immer im Vordergrund. Aber auch der gezielte Einsatz von
Kontrasten ist ein zentrales Element der Arbeiten von Daniel Grimme. Im
Fall der Hausberge heißt das: schroffe Bergspitzen und glatte Felswände,
großer Berg und kleines Haus, viel Weiß, wenig Farbiges
..
. Und wie bei seinen anderen Arbeiten auch, ist es ihm dabei wichtig,
im Sinne der Nachhaltigkeit auf bereits Verwendetes zurückzugreifen.
Die Hölzer der kleinen Hausberge mit den filigranen, gebrochenen
Bergspitzen waren in ihrem früheren Leben mal Bruchstücke von
Lagerhölzern für tonnenschwere Stahlträger.
Ellen Hug
zu
den Arbeiten:
Die Strenge der Form, die Reduzierung und Komprimierung der Farbigkeit
auf wenige Elemente sind charakteristisch für die Bilder von Ellen
Hug. Ihre hellen Werke entstehen durch Überschichtung' von
Farbaufträgen. Sie verwendet selbstgeschöpfte Papiere und spielt
mit Ausdrucken eigener dokumentarischer Fotos, wie in der hier gezeigten
Serie "Bilder einer Ausstellung". Die Weite karger Landschaften,
ihre Helligkeit und das Licht, Sinnbild für Hoffnung und Erkenntnis
sind die bestimmenden bildnerischen Kräfte ihrer Arbeiten.
Hans Reinard
zu
den Arbeiten:
Mit dem Ende seiner Dienstzeit als Lehrer wollte Hans Reinard endlich
in die Phase des freien künstlerischen Schaffens eintreten.
Aber
er hatte keinen Plan. Während dieses Leerlaufs'
entwickelte sich sein Blick für seine Geschlechtsgenossen in vergleichbarer
Lage: frühmorgens beim Einkauf, im Stehkaffee oder im Schwimmbad.
Die alle stellte er sich nackt vor, in ihrer ganzen Prächtigkeit
und fand sein Thema: der entblößte Mann. Neben seinen fast
lebensgroßen Gipsfiguren sind die, hier ausgestellten, kleinformatigen
Keramikarbeiten entstanden; meist Figurengruppen im Raum.
Helga Müller
zu
den Arbeiten:
Unbunt' bewegen sich die Bilder von Helga Müller in der Farbenwelt
zwischen Tiefschwarz, Silbergrau und Schneeweiß. Sie arbeitet mit
der Schichtung von Papier und Wachs, der Überlagerung verschiedener
Farblasuren, mit Sand, Beize und Marmormehl, mit Ritzungen und Linien.
So erlangen die abstrakten Arbeiten vielfältige Strukturen und räumliche
Tiefe. Spannend wird es, wenn Tageslicht auf die, im ersten Anschein dunkel
wirkenden Bilder fällt: der Farbeindruck verändert sich und
vorher nicht wahrnehmbare Ebenen und Hintergründe tauchen auf.
Henriette
Tomasi
zu
den Arbeiten:
Zart schimmernde Figuren voller Bewegung
leicht, durchlässig
und doch kompakt wirkende Filz' - Objekte mit eindeutiger Linienführung
. Henriette Tomasi liebt das Spiel mit Kontrasten, mit Konzentration
und Offenheit, mit Licht und Schatten. Ihre ästhetisch überraschenden
und sehr ungewöhnlichen Arbeiten sprengen die Grenzen traditioneller
Arbeit mit Edelmetallen. Aus haarfeinem Silberdraht schafft sie mit höchster
handwerklicher und künstlerischer Fertigkeit filigran verspielte
und rätsel-haft verdichtete Netzwerke
. einzigartige Kunstwerke
!
Marlies
Pufahl
zu
den Arbeiten:
Man möchte sei unbedingt anfassen! Die Form fühlen, die unterschiedlichen
Ober-flächen spüren. Die Dreieckspyramide, Marlies Pufahl's
Lieblingsform, ist der Aus-gangspunkt für ihre sinnlichen "Schmuseecken".
Ton ist der Werkstoff, aus dem sie ihre Arbeiten wachsen' lässt.
Nicht nur ihre
ansonsten figurativen
Plastiken, auch die
hier gezeigten kleinen Formate' leben vom gekonnten Spiel mit der
Form, der Reduzierung auf das Wesentliche und dem kreativen Umgang mit
Farbe und Struktur.
Wilma
Roth
zu
den Arbeiten:
Mit einer Möwe abtauchen oder doch lieber die Taube in der Hand halten?
In der Fort-setzung ihrer Serie "Tierhaltungen" kombiniert Wilma
Roth Figürliches aus Beton und Ton mit Gefiedertem aus Pappmachè
und Papier. Ihr künstlerisches Interesse gilt in erster Linie der
Darstellung bzw. Annäherung an menschliche Haltungen, den äußeren,
den inneren und diesmal besonders der Haltung zum Spatz in der Hand'.
Oder
soll man ihn doch lieber fliegen lassen?
|
|