Hinter
den kleinen Formaten von Eva Bauer aus Hanau verbergen sich
Broschen aus Sterling Silber. Diese kleinen Schmuckstücke für
Körper und Raum wirken durch ihre verschiedenen Flächen
und Ebenen, die eine Räumlichkeit bilden. Unterstützt
wird dieser Effekt durch integrierte Personen, die ihre eigenen
Geschichten inszenieren
als wäre es eine kleine Bühne.
Dicke
Menschen kann man nicht zeigen? Doch! Und wo kann man sie unverblümter
betrachten als im Schwimmbad? Dorothea Hertel aus Halle hat
ihre sommerlichen Beobachtungen in Draht umgesetzt und in Glas geschmolzen
und damit das Gefühl von Wasser und Sonne auf
der Haut auch für den nächsten kalten Winter konserviert.
Eckhard
Schembs setzt seine bronzenen Figuren auf alte Hölzer,
eiserne Werkzeuge, Blechbüchsen und Gummiringe. Man sieht ihnen
an, dass sie, wie ihr Erschaffer, bereits um die halbe Welt gereist
sind. Der Wormser Künstler hatte bereits zahlreiche Studienaufenthalte
und Ausstellungen in Europa, Afrika, Südamerika und Neuseeland.
In
den Bildkästen und Collagen der Bonner Künstlerin Antje
Fuss finden sich Farbschichten in geheimnisvollen Tiefen, Wachs,
Asphaltlack, sowie Gestempeltes, Getackertes, Genähtes, Geklebtes
und Kugelgeschriebenes. Und immer wieder tauchen Tiere auf, die
kleine Alltagsgeschichten erzählen.
Eine Bank kann Treffpunkt, Ruheplatz, Beobachtungsposten, Rückzugs-möglichkeit,
Zeitvertreib, Ort zum Innehalten, Schlafplatz, Spardepot, Spekulationsparkett
und vieles mehr sein. Die Radierungen und Materialcollagen der Offenbacherin
Jutta Hingst zum Thema "Bankgeheimnisse" zeigen
Menschen auf Bänken in unterschiedlichen Situationen, Haltungen
und Stimmungen und lassen viel Freiraum für die Geschichten
und Heimlichkeiten davor und danach.
Die Hanauerin Wilma Roth macht ihre Bänke für Paare,
Aufsichtsräte, Wucherer, Aufschieber und Erbsenzähler.
Ihre Objekte aus Beton und textilen Kleinigkeiten fordern unterschiedliche
Blickwinkel zu diesem Thema heraus, manchmal auch ein Augenzwinkern.
"Zwei
zu Eins" = Länge zur Breite: Die Faszination dieses klaren
Seitenverhältnisses im LangDIN - Format hat Wolfgang Heffe
zu einer umfangreichen Serie von Arbeiten auf Papier und Leinwand
inspiriert. Vielseitig, überraschend, naturell, abstrakt, ungewohnt
und expermentierfreudig füllt der Rodgauer Künstler diesen
selbstgesetzten Rahmen, immer mit offenem Blick für das Wesentliche.
Aus, zu Blöcken verleimten und mit und mit Acrylfarben bearbeiteten
Hölzern hat der Siegburger Künstler Peter Grunewald
neue, aber unverkennbar Grunewaldsche Mitglieder seiner Skulpturensippe
geschaffen.
Außenseiter, Pechvögel, Kinderlose, Witzbolde und diverses
Hausgetier können Aggression, Gier und laute Aufgeblasenheit
nur verwundert bestaunen und belächeln. Sie finden immer wieder,
freundlich und holzkopfig ihren Platz im "kleinen Format".
Ein Mann, eine Krawatte, ein Spiegel. Und ein kleines "Theaterstück",
das zwischen Frust, Verzweiflung, hochmütig zelebrierter Ichsicherheit
und manchmal auch spitzbübischer Freude changiert. Lothar
Schroll aus Walsrode richtet mit Pinsel und Acrylfarbe einen
ironisch, humorvollen Blick auf die traditionell männliche
Verrichtung des Krawattenbindens.
Joachim Röderer ist Metallbildhauer aus Magedeburg und
zeigte eine Auswahl seiner Arbeiten im Sommer unter dem Titel "Korrosionen".
Seine urzeitlich wirkenden Stahlobjekte und Schwanzflossen aus geschnittenem
und gerostetem Stahlblech haben auch im kleinen Format nichts von
ihrer Faszination verloren.
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